Der Einsatz von alternativen Antrieben im Straßengüterverkehr erfordert untrennbar den Aufbau einer geeigneten Ladeinfrastruktur im öffentlichen Bereich sowie auf betriebseigenen Flächen. Im Rahmen der Umsetzung ihres Masterplans Ladeinfrastruktur II plant die Bundesregierung die Ausschreibung eines Anfangsnetzes für das Laden von elektrisch und wasserstoffbetriebenen Lkw im Fernverkehr sowie weitere Fördermaßnahmen für den Aufbau von Lkw-Ladeinfrastruktur an Betriebshöfen, Logistikzentren, Gewerbegebieten und Umschlagplätzen.
Hinweis: Es ist derzeit unklar, wie hoch das Fördervolumen aufgrund des kürzlich ergangenen Urteils des Bundesverfassungsgerichts sein wird. Dieses führt zu einer drastischen Absenkung der ursprünglich für den Klima- und Transformationsfonds vorgesehenen Finanzmittel um 60 Milliarden Euro.
Im Rahmen eines von der NOW GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr erarbeiteten Leitfadens „Einfach laden am Depot“ zum Aufbau von Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge (siehe Anhang) soll eine Anleitung zum Aufbau von Lademöglichkeiten auf nicht-öffentlichen Betriebsgeländen gegeben werden. Der Leitfaden fokussiert sich primär auf Elektromobilität und soll Logistik- und Straßengüterverkehrsunternehmen als Einstieg in den Transformationsprozess hin zu einer emissionsfreien Logistik dienen. Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hat sich aktiv an der Erstellung des Leitfadens beteiligt und stand mit dem ausführenden Institut hySolutions an verschiedenen Stellen in engem Austausch.
Er liefert grundlegende Informationen zum Aufbau von Ladestationen für schwere batterieelektrische Nutzfahrzeuge (N3 gemäß EG-Fahrzeugklassen). Er richtet sich laut den Herausgebern sowohl an Unternehmen mit eigenem Fuhrparkbetrieb in der Anfangsphase der Flottenumstellung als auch an Betreiber von Logistikstandorten, die eine technische Aufrüstung ihrer Immobilien planen und sich bisher noch nicht intensiv mit dem Thema Ladeinfrastruktur auseinandergesetzt haben. Die Abschnitte des Leitfadens sollen klare Antworten auf wichtige Fragen liefern und praxisnahe Tipps geben.
Faktoren wie Stand- und Ladezeit sowie der benötigte Energiebedarf pro Ladevorgang können je nach Anwendungsfall stark variieren. Die hohen Energiespeichermengen, die für schwere Lkw erforderlich sind, stellen zusammen mit den hohen Leistungsanforderungen beim Laden batterieelektrischer Nutzfahrzeuge große Herausforderungen an den Aufbau und Betrieb geeigneter Ladelösungen, einschließlich der Ladeleistung des Netzanschlusses des auszustattenden Betriebsgeländes. Der Leitfaden kann die Vielfalt der Anwendungsfälle für den Einsatz von batterieelektrischen Lkw nicht im Detail abbilden. Aus diesem Grund wurden leicht übertragbare Ansätze gewählt, die auf möglichst viele Anwendungsfälle zutreffen. Allerdings sollte eine Betrachtung der Gegebenheiten vor Ort in jedem Fall erfolgen.
Diese Informationen stehen nur für eingeloggte Mitglieder der Fachvereinigungen Spedition und Logistik / Möbelspedition zur Verfügung. Bitte loggen Sie sich ein oder wenden Sie sich an spedition@gvn.de / Telefon 0511 9626-260.