Einen deutlichen Kostenschub in Höhe von 4,1 Prozent hat es bei den Stückgutnetzen im zweiten Halbjahr 2019 im Vergleich zu den letzten sechs Monaten des Jahres 2018 gegeben. Dies weist die aktuelle Ausgabe des Kostenindex Sammelgutspedition des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik aus. Vor allem der kontinuierliche Anstieg der Personal- und Sachkosten, aber auch die zu Beginn des Jahres 2019 geänderten Mautsätze und -strukturen trugen zu einem spürbaren Anstieg der Kosten der sendungsbezogenen Prozesskosten in den deutschen Stückgutnetzen bei.
Mit 6,5 Prozent und einem Anteil von 32,4 Prozent beeinflussten die Sachkosten mit 2,2 Prozentpunkten den Gesamtkostenanstieg. Ursächlich hierfür sind insbesondere gestiegene Kommunikations- und IT-Kosten. Um 3,5 Prozent stiegen im Berichtszeitraum die Personalkosten, die bei einem Kostenanteil von 53,1 Prozent mit 1,9 Prozentpunkten zur Entwicklung des Gesamtkostenindex beitrugen. Diese Entwicklung setzt sich seit Jahren fort und wird vor allem vom anhaltenden Fahrermangel geprägt, der sich bereits nachhaltig auch auf die regionalen Verteilerverkehre ausgewirkt hat.
Die strukturellen Änderungen der Lkw-Maut zum 1. Januar 2019 haben die Mautkosten der Stückgutnetze um 19,5 Prozent ansteigen lassen. Damit trugen die Mautkosten, mit einem Anteil von 3,6 Prozent an den Gesamtprozesskosten mit 0,7 Prozentpunkten zur Erhöhung des Gesamtindex bei. Der Rückgang der Treibstoffkosten um fast sechs Prozent reduzierte die Gesamtkostenerhöhung um 0,6 Prozentpunkte, konnte aber den Gesamtkostenanstieg kaum bremsen.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der aktuellen Corona-Krise schlagen sich in den dargelegten Ergebnissen noch nicht nieder. Sie erfordern eine Neubewertung der Prozesse in der Stückgutlogistik, deren Ergebnisse die nächste Erhebung widerspiegeln wird. Diese wird voraussichtlich Mitte der zweiten Jahreshälfte 2020 veröffentlicht.
Als Benchmark für den Stückgutmarkt wurde der Kostenindex Sammelgutspedition zum elften Mal im Auftrag des DSLV vom Steinbeis-Beratungszentrum Forwarding and Logistics Center (FORLOGIC) erstellt. An der Erhebung haben sich 13 Systemverkehr-Netzwerke (24plus Systemverkehre, CargoLine, Emons Spedition, Hellmann Worldwide Logistics, Honold Logistik Gruppe, IDS Logistik, ILN International Logistic Network, ONLINE Systemlogistik, Rhenus Freight Logistics, Schenker Deutschland, Streck Transportgesellschaft, VTL Vernetzte Transport Logistik und Friedrich Zufall) mit insgesamt 115 Depots beteiligt. Die Untersuchung bezieht sich auf die Prozesskosten einer durchschnittlichen Sendung. Dabei wurden 20 Millionen Sendungen im Erhebungszeitraum untersucht.
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