Für einen deutlichen Kostenschub bei den Abwicklungsprozessen der Stückgutnetze um insgesamt 6,3 Prozent hat vor allem der kontinuierliche Anstieg der Personalkosten gesorgt.
Die regionale Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen und die gestiegenen Mautsätze haben ebenfalls zu dem signifikanten Anstieg der sendungsbezogenen Abwicklungskosten deutscher Stückgutnetze beigetragen. Dies weist die aktuelle Ausgabe des vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik herausgegebenen Kostenindex Sammelgutspedition aus. Hier wurden die jeweils ersten sechs Monate der Jahre 2018 und 2019 verglichen.
Mit einem Zuwachs von 5,7 Prozent und einem Anteil von über 52 Prozent trugen die Personalkosten mit knapp drei Prozentpunkten zum Gesamtkostenanstieg bei. Diese Entwicklung setzt sich seit Jahren fort und wird vor allem vom anhaltenden Fahrermangel geprägt, der sich nun auch zunehmend auf die regionalen Verteilerverkehre auswirkt.
Die strukturellen Änderungen der Lkw-Maut zum 1. Juli 2018 und zum 1. Januar 2019 haben die Mautkosten der Stückgutnetze um 52,9 Prozent ansteigen lassen. Damit trugen die Mautkosten trotz ihres geringen Anteils von nur knapp drei Prozent an den Gesamtprozesskosten mit 1,6 Prozentpunkten zur Erhöhung des Gesamtindex bei. Diese statistisch gesicherten Daten bestätigen die vom DSLV im Mai 2018 veröffentlichte Mautkostenanalyse, die bereits einen sprunghaften Anstieg der Mautkosten prognostizierte.
Anteil an der Gesamtkostenerhöhung hatten auch die Sachkosten mit 1,4 sowie die Treibstoffkosten mit 0,3 Prozentpunkten. Die unterschiedlichen Zuwächse ergaben auch eine neue Gewichtung der einzelnen Kostenarten. Danach liegt der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten jetzt bei 51,9 Prozent, die Sachkosten gehen mit 33,7 Prozent in die Betrachtung ein, Treibstoffkosten mit 10,2 Prozent und die Mautkosten mit 4,3 Prozent. In der anteiligen Gewichtung wuchsen die Mautkosten von ursprünglich knapp drei auf über vier Prozent. Blieben die Effekte der Maut- und Treibstoffkostenerhöhung unberücksichtigt, läge der Anstieg der sendungsbezogenen Abwicklungskosten immer noch bei 4,4 Prozent.
Als Benchmark für den Stückgutmarkt wurde der Kostenindex Sammelgutspedition zum zehnten Mal im Auftrag des DSLV vom Steinbeis-Beratungszentrum Forwarding and Logistics Center (FORLOGIC) erstellt. An der Erhebung haben sich die Systemverkehr-Netzwerke von 24plus Systemverkehre, CargoLine, Emons Spedition, Honold Logistik Gruppe, IDS Logistik, ILN International Logistic Network, ONLINE Systemlogistik, Rhenus Freight Logistics, Schenker Deutschland, VTL Vernetzte Transport Logistik und Friedrich Zufall mit insgesamt 99 Depots beteiligt.