Hannover. In zweiter Reihe stehen? Immer noch eine heikle Sache für den Lieferverkehr! Der städtische Lieferverkehr sorgt für eine funktionierende Ver- und Entsorgung von Einzelhandel, Gastronomie, Verwaltung oder Lieferung direkt nach Hause.
Für das urbane Leben ist Logistik unverzichtbar. Wenn Lieferverkehr auffällt, dann eher durch Behinderungen – wie etwa das Halten in zweiter Reihe. Ein Treiber dafür ist das starke Wachstum im Onlinehandel. Bestellungen vom Sofa sind bequem. Bis 2023 soll die Anzahl der Paketsendungen, die im Jahr 2018 bei 3,52 Mrd. lag, jährlich um weitere 5 % zunehmen. Seit Beginn 2020 sind nun Verschärfungen der Bußgelder für das Halten in zweiter Reihe eingeführt worden. Doch wirkt eine Bußgelderhöhung tatsächlich der Ursache entgegen?
„Wir bestellen Waren rund um die Uhr, beschweren uns aber über den Lieferverkehr. Wir müssen die Anlieferung durch Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) dringend auf solide Füße stellen. Wir brauchen Ladezonen für die gewerblichen Be- und Entladevorgänge, die weder den Fußgänger noch Rad- und Autoverkehr stören. Das massive Wachstum des KEP-Verkehrs erfordert eine für alle Teilnehmer tragfähige Steuerung. Das hilft uns allen: Bei der Sicherheit im Straßenverkehr, Luftreinhaltung, Stauvermeidung und bei der Verbesserung der Lebensqualität“, so GVN-Präsident Mathias Krage.
„Der wachsende Platzbedarf der KEP-Verkehre bleibt eine Herausforderung für die Mobilitätswende in den Städten. Kommunale Mobilitätskonzepte müssen gemeinsam mit der Branche entwickelt werden und schaffen eine Arbeitsgrundlage. Je eher und transparenter diese ausfällt, desto größer ist die Planungssicherheit und Akzeptanz bei den Unternehmen“, so GVN-Hauptgeschäftsführer Benjamin Sokolovic.